MUF am Paracelsusbad

Nebelkerze oder nimmt Reinickendorfer SPD Bürgerengagement wirklich ernst?

 
Mit Verwunderung müssten die Reinickendorfer Bürgerinnen und Bürger die Presseerklärung der Reinickendorfer SPD zu den jüngsten MUF-Plänen des rot-rot-grünen Senats am Paracalsus-Bad zur Kenntnis nehmen. Am 03. Dezember erklärt der SPD-Kreisvorsitzende Jörg Stroedter „Mit Sorge betrachte ich die erneut aufgegriffenen Bauvorbereitungen für ein MUF an dem Standort Paracelsusbad“ und erklärt, den Senat aufgefordert zu haben, „die weiterbetriebene Planung eines Neubaus des MUF’s … aufzugeben.“ 

Die SPD-Reinickendorf muß offensichtlich daran erinnert werden, welche Funktionen ihre Spitzenfunktionäre in der Berliner Senatskoalition einnehmen. Staatssekretär für Sport ist der Reinickendorfer Aleksander Dzembritzki. Herr Dzembritzki besitzt in seinem Verantwortungsbereich die originäre Zuständigkeit für die Berliner Bäderbetriebe (BBB). Diese sind offensichtlich bereit, den für die neuen Senatsplanungen notwendigen Parkplatz neben dem Paracelsus-Bad als Baugrundstück zur Verfügung zu stellen. Dzembritzkis Chef, Senator Andreas Geisel -ebenfalls SPD- ist Vorsitzender des Aufsichtsrates der BBB. Der SPD-Kreisvorsitzende Jörg Stroedter ist Vorsitzender des Unterausschusses Beteiligungsmanagement und –controlling. Als Chef dieses Gremiums bespricht er in seinem Unterausschuss mit dem Senat und den Leitungen der Unternehmen die Situation der Unternehmen und zukünftige Unternehmensstrategien. (Quelle: https://www.parlament-berlin.de/de/Das-Parlament/Ausschuesse/Unterausschuss-Beteiligungsmanagement-und--controlling ). Herr Stroedter selbst hat es also in der Hand, mit der Geschäftsführung der BBB eingehend und deutlich die Positionierung der BBB betreffend der notwendigen Grundstücksübertragung zu klären. 

Die drei CDU-Ortsvorsitzenden Burkhard Dregger, Björn Wohlert und Emine Demirbüken-Wegner, in ihrem Wahlkreis steht das Paracelsus-Bad, zeigen sich verwundert: „Die Erklärung der SPD-Reinickendorf zu den seit mehreren Wochen bekannten neuen MUF-Plänen des SPD-geführten Senats  kommt spät und scheinbar unschuldig daher. Seit zwei Jahren versucht der Senat, an diesem Standort eine MUF zu bauen. Es wäre ein Leichtes für die SPD-Funktionsträger gewesen, diesem vielfach begründeten Unsinn ein Ende zu bereiten. Zunächst wurde geschwiegen, dann beschwichtigt und nun kommt die SPD ‚wie Kai aus der Kiste‘ und kündigt Initiativen an, die überfallig sind. Scheinbar ist die Position der Reinickendorfer SPD innerhalb der Senatskoalition sehr schwach, sonst hätte man doch längst die Sozialsenatorin einbremsen können. Wir hoffen, dass diese neue Reaktion der Reinickendorfer Genossen keine Nebelkerze ist sondern eine ehrliche Würdigung des Bürgerengagements vor Ort!