E-Ladestationen – großer Nachholbedarf in Reinickendorf

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Mitglieder der CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus von Berlin haben den Senat befragt, wieviel öffentliche E-Ladestationen für die ständig steigende Zahl von Elektro- bzw. Hybrid-betriebenen Kraftfahrzeugen überhaupt im Berliner Stadtgebiet vorhanden sind. „Die Antwort der seit knapp fünf Jahren grün-geführten Senatsverkehrsverwaltung ist für Reinickendorf ernüchternd!“ stellt die Reinickendorfer Abgeordnete Emine Demirbüken-Wegner fest.

11 öffentliche Ladestationen bieten 19 Ladepunkte im Bezirk an. Das sind 1,75 % des Gesamtangebotes an Ladestationen in Berlin. Stellt man dies ins Verhältnis Reinickendorfer Einwohner zur Berliner Gesamtbevölkerung (ca. 8 %), dann ergibt sich rein rechnerisch die Notwendigkeit einer Verfünffachung der jetzigen Ladestationen.“

Wörtlich heißt es in der Antwort des Senats (Drucksachen-Nrn. 18/26415 und 18/26433-443): „Die Ladeinfrastrukturbetreiber Allego GmbH, E.ON Drive Infrastructure GmbH und Vattenfall Smarter Living GmbH betreiben 629 Ladeeinrichtungen mit insgesamt 1.206 Ladepunkten im öffentlichen Raum. Zudem werden im Rahmen eines befristeten Projektes 24 proprietäre Laternenladepunkte durch die ubitricity Gesellschaft für verteilteEnergiesysteme mbH im öffentlichen Raum betrieben. Über durch private Akteure errichtete öffentlich zugängliche Standorte auf privatem Grund (d.h. im privat bewirtschaftetenStraßenland, z.B. auf Supermarktparkplätzen, Tankstellenflächen und in Parkgaragen) liegen dem Senat keine eigenen Informationen vor. Hier wird auf die Webseite des Berliner Energieatlas verwiesen (https://energieatlas.berlin.de/). In Reinickendorf befinden sich elf Ladeeinrichtungen mit insgesamt 19 Ladepunkten im öffentlichen Raum, deren Standorte in der Übersicht in der beigefügten Anlage aufgelistet werden. … Im Ladesäulenregister der Bundesnetzagentur (BnetzA) mit Stand vom 06. Januar 2021 sind darüber hinaus die Betreiber Lidl Dienstleistung GmbH & Co. KG und Kaufland Dienstleistung GmbH & Co. KG registriert, die auch in Reinickendorf öffentlich-zugängliche Ladepunkte betreiben.“

Demirbüken-Wegner: „Um den Fortschritt der vom Senat zu verantwortenden Standortentwicklung für Ladestationen beurteilen zu können, haben wir uns die Zahlen für das letzte Quartal 2020 angesehen. Zwischen Oktober und Dezember 2020 wurden sechs öffentlich-zugängliche Ladepunkte im Bezirk in Betrieb genommen. Das ist Schneckentempo! Reinickendorf ist ein Flächenbezirk. Zudem durchqueren viele Berufspendler unsere Hauptstrassen. Wenn es uns gelingen soll, davon möglichst viele auf die öffentlichen Verkehrsmittel wie U- und S-Bahn umzuleiten, dann müssen wir für diese Menschen an den Hauptverkehrsknotenpunkten und Einfallstoren in die Innenstadt ein Versorgungsangebot für E-Mobility machen. Mit dem jetzigen Bestand erreichen wir gerade mal eine zweistellige Zahl an Fahrzeugen. Es bedarf in den nächsten wenigen Jahren einer Bezirksstrategie, wie und wo wir den Menschen im Bezirk ein Angebot hierzu machen. Der Nachholbedarf ist groß!