Erich Küsters 101. Geburtstag: „Bei mir geht’s immer weiter!“

Erich Küster empfing die Glückwünsche der Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner (vorn links), auf dem Foto außerdem die Tochter des Jubilars und der Leiter der Einrichtung, Nick Höhndorf.Erich Küster empfing die Glückwünsche der Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner (vorn links), auf dem Foto außerdem die Tochter des Jubilars und der Leiter der Einrichtung, Nick Höhndorf.

So schnell sieht man sich wieder. Schon vor einem Jahr, zum 100. Geburtstag von Erich Küster, überbrachte Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner dem Jubilar die Glückwünsche des Bezirksamtes sowie ein Porzellan-Präsent des Bundespräsidenten. Jetzt am 9.9. feierte Erich Küster in geselliger Runde mit Nachbarn und Bingo-Freunden seinen 101. Geburtstag und wieder kam die Bezirksbürgermeisterin zum Gratulieren. Sie überreichte Blumen und eine weitere Schale der Königlichen Porzellan-Manufaktur. Die ziert nun seinen Schrank „und wird schön genutzt für Gebäck“, sagt Erich Küster.

Der Jubilar war zweimal verheiratet. Aus erster Ehe hat er zwei Söhne. In die zweite Ehe brachte seine Frau vier Töchter mit, um die er sich kümmerte wie um seine eigenen Kinder. Gebürtig kommt der Jubilar aus dem Prenzlauer Berg, seit 2004 aber wohnt er im Bezirk Reinickendorf. „Es ist gar nicht allzu schwer, 100 zu werden“, findet Erich Küster. Man müsse im Leben nur immer zuversichtlich und zufrieden bleiben. Auch wenn der Rücken und die Beine nicht mehr so wollen - und auch heute sagt er: „Bei mir geht’s immer weiter. Geht nicht, gibt’s nicht!“

 Eine weiteres Porzellan-Schmuckstück für den Jubilar

Küster sagte im Vorjahr: Wenn er so zurückblicke, komme ihm sein Leben wie ein Film vor. Darin sieht er sich, wie er eine Lehre als Maschinenschlosser abschließt. Nur zwei Wochen später muss er in den Krieg – auf die Krim. Doch eine Verwundung am Bein wird für ihn zum Glück im Unglück: Zurück von der Front überlebte er, und das schwere Schicksal einer russischen Kriegsgefangenschaft blieb ihm erspart. Nach dem Krieg arbeitete er als Trümmerhelfer, Vulkanisierer, Dreher, Tischler, Hafenarbeiter und Kranführer, aber auch in seinem erlernten Beruf als Schlosser, schließlich als Lager- und Fahrdienstleiter.

Seit seinem 97. Lebensjahr hat Erich Küster eine enge Freundin, mit der er dienstags Bingo spielt, die oft für ihn kocht und ihn stets unterstützt. „Man hat volles Vertrauen zueinander- und da ist einfach wunderbar!

Die Bürgermeisterin blickt derweil schon auf den 102. Geburtstag von Erich Küster. „Dann warten Sie auf mich, einverstanden?“, so Emine Demirbüken-Wegner. „An mir soll’s nicht liegen“ sagt der Jubilar. Das nächste Treffen der beiden ist somit abgemacht.