Zukunft des KaBoN-Geländes
Maßregelvollzug, Gebäudeleerstand, Flächenbrache, Konzernzentrale, Flüchtlingsmanagement - Der Standort der ehem. Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik (KaBoN) an der Oranienburger Strasse in Wittenau-Süd durchlebt in den letzten Jahren ein buntes Sammelsurium an Nutzungen. Die aktuellen und kontroversen Diskussionen um den Betrieb des sogenannten Ankunftszentrums (AkuZ) und der Unterbringungsgebäude für Flüchtlinge überlagert den Blick auf die künftige Gestaltung dieses städtbaulich interessanten und ökologisch für den Bezirk wichtigen großen Flächenareals. Emine Demirbüken-Wegner, in deren Wahlkreis das KaBoN-Gelände liegt, hat in Absprache mit dem stv. CDU Fraktionsvorsitzenden im Rathaus Reinickendorf Björn Wohlert den Senat von Berlin um Auskunft zu den Zukunftsplanungen gebeten (Drucksache 18/26273): „Lange Jahre war der Gesundheitskonzern Vivantes mit seinen Leitungs- und Verwaltungseinheiten dort ansässig. Das ebenfalls dort liegende Krankenhaus des Maßregelvollzugs und das weiter im Ausbau befindliche AkuZ haben in der Nachbarschaft vielfach die Emotionen hochfahren lassen. Seit Jahren bemühen wir uns, mittelfristig auf den großen Freiflächen den dringend benötigten Wohnungsbau planerisch voranzutreiben. Mit besonderer Aufmerksamkeit blicken wir auch auf die Sicherung der Hippotherapie. Mit der Bürgerinitiative wollen wir zudem den Gedenkort ‚Alter Anstaltsfriedhof‘ sichern. Es war an der Zeit, die bisherigen Entwicklungen und Planungen zusammenzufassen. Nun gibt es eine ganze Reihe an guten Nachrichten.“:
Die CDU-Abgeordnete fragte allerdings auch nach, wie es mit dem aktuellen Sicherheitskonzept am und rund um das AkuZ bestellt sei: „Uns ist es besonders wichtig, dass die vorhandene Präsenz der Berliner Polizei gesichert bleibt. Hier scheint es von Seiten des Senats in die richtige Richtung zu gehen.“ Die Polizei Berlin führt am Standort Oranienburger Strasse 285 (so die offizielle Bezeichnung) weiter die Sicherheitsüberprüfungen ankommender Geflüchteter durch. Die noch bis Herbst 2021 am Standort Bundesallee zusätzlich stationierten Kräfte werden voraussichtlich danach ebenfalls übersiedeln. „Ein besonderes Ärgernis rund um die KaBoN sind die steigenden Verschmutzungen wie Sachbeschädigungen und die mangelnde Bestreifung des inneren Geländes. Hier hat der Senat unsere Beobachtungen bestätigt, dass zum Verursacherkreis zu einem größeren Teil auch Bewohner*innen der dort befindlichen Unterkünfte gehören.“ beklagen Demirbüken-Wegner und Wohlert. In der Antwort des Senats auf ihre Anfrage wird ausführlich dargestellt, welche Maßnahmen bislang ergriffen wurden. Die CDU-Politiker dazu: „Man wird nicht an jeden Baum einen Polizisten oder eine Sicherheitskraft privater Unternehmen stellen können. Einzig die schnelle Beplanung und der zügige Bau des von der Reinickendorfer CDU seit langem geforderten Wohnungsbaus und weiterer Einrichtungen kann die Begleiterscheinungen der in der Bürgerschaft heftig kritisierten AkuZ-Ansiedlung auf ein Minimum herunterfahren. Land und Bezirk sind hier aufgefordert, schnell und evt. zügiger als derzeit gedacht die beschriebenen Projekte umzusetzen.“